Beim Satz: ‚Setzen wir uns ins Lusthaus.‘ schaut manch einer verwundert und gibt man das als Suchbegriff ein findet man Einschlägiges. UND das Lusthaus in Wien. Mitten im Prater war es im 19.Jahrhundert ein Treffpunkt für Adel und Bürgertum. Meine Großmutter arbeitete damals in Wien und verbrachte ihre freien Stunden beim Bummeln im Prater. So dürfte dann auch unser Lusthaus zu seinem Namen gekommen sein.
Das älteste Foto mit Lusthaus stammt aus dem Jahr 1927. Im Laufe der Zeit sind Teile der Seitenverstrebungen weggebrochen ebenso wie die Eckbank. Gut versteckt, stabilisieren einige Verstrebungen, nachdem es bei Einsturz des Baugerüstes vom Nachbarhaus schief stand.
Man sitzt geschützt vor Blicken der Nachbarn und versteckt hinter Pflanzen – manchmal bemerkt nicht mal meine Mutter, dass ich hier sitze. Ich versuche das Lusthaus so gut es geht im ursprünglichen Zustand zu erhalten und bei der Bepflanzung rundherum eine Verschmelzung von Garten und Häuschen zu erreichen.
Wir haben heuer einen Sichtschutz aus Bambus angebracht und der Efeu hat den Auftrag erhalten, daran festzuwachsen und zu wuchern. Ein kleines Mäuerchen aus alten Ziegeln grenzt seit kurzem die Rabatte ein. Blühendes in Töpfen und Hängeampeln ergänzen das Bild. Der Hollunder bildet ein Dach aus Blättern und vanillefarbenen Dolden. Bald folgen Feuerlilien, dann Rosen und der lilafarbene Sommerflieder.